Cheezdoodles und andere Süchtigmacher

Die in Schweden so beliebten Ostbågar kommen eigentlich aus New York und wurden von dort in den 60er Jahren nach Schweden importiert. Seitdem sind die Schweden diesem Snack verfallen und kaufen alle (unglaubliche!) drei Sekunden eine Tüte Ostbågar! Ohne Zweifel sind die Ostbågar damit der Lieblingssnack der Schweden!
Und natürlich wird dieser Käsesnack auch in den sozialen Medien gefeiert, mit Facebook-Gruppen, die sich “Cheez Doodles forever” oder “Alle, die Cheese Doodlez am liebsten weich essen” nennen. Für Letztere gibt es übrigens einen heißen Tipp: Die Ostbågar in ein Sieb legen, kurz über kochendes Wasser halten und schwenken. So sind sie direkt weich und man spart sich das warten! (Quelle: Onfos.de)

Wer nicht warten will, bis er wieder in Schweden ist, um sich schwedische Chips oder die leckeren Ostbågar kaufen, kann dies auch in Deutschland tun. Über Onfos.de kann man Lebensmittel von der schwedischen Supermarktkette ICA bestellen, sogar tiefgekühlt und bekommt die nach einer Woche geliefert. Eine gute Alternative wenn das Warten auf den nächsten Schwedentrip zu lange dauert. Wir haben bei onfos u.a. Julskinka und Elch bestellt – und unser Elchtest war ein voller Erfolg!
Smaklig måltid!

Fettisdagen und Semlor

Foto: Frugan/Wikipedia.se

Der Faschingsdienstag ist in Schweden der Fettisdag, nach christlicher Tradition liegt er 47 Tage vor Ostern und leitet die Fastenzeit ein. Der Name fettisdag setzt sich aus den Worten „fet“ und „tisdag“ zusammen, also „fetter Dienstag“ und weißt auf all das gute Essen hin, das es an diesem Tag gibt. Das Wort selbst existiert nachweislich übrigens seit 1594. Nach alter Tradition gibt es am Fettisdagen Semlor oder auch fettisdagsbullar. Ursprünglich wurden die Semlor nur am eigentlichen Fettisdagen gegessen, in Südschweden gab es sie traditionell am fastlagsmåndag, dem Pendant zum Rosenmontag, der Montag wird in Schweden daher auch „bullamåndag“ genannt. Der „bulle“ wird oft halbiert und mit Schlagsahne und mit Mandelmasse gegessen. Optisch ähnelt er ein wenig dem deutschen Windbeutel, auch wenn Teig und Inhalt nicht identisch sind. In Norwegen und Dänemark ersetzen Marmelade und manchmal sogar Vanillecreme die Mandelmasse.

Inzwischen gibt es in Schweden die Semlor nicht nur zum Einstieg in die Fastenzeit, sondern oft auch über Ostern hinaus. Inzwischen wird sogar diskutiert, ob es nicht auch Weihnachtssemlor geben darf u.ä. also semlor året runt – das ganze Jahr über.

Und für alle Kreativen hier das Rezept für 16 Portionen:

Weizenteig:

  • 25 g Hefe für einen süßen Teig
  • 200 ml Milch
  • 240 g Weizenmehl
  • 80 g Zucker
  • ½ EL Kardamon (grobgemahlen)
  • 180 g Weizenmehl
  • ½ TL Salz
  • 80 g Butter (Raumtemperatur)
  • 1 Ei

Mandelfüllung:

  • 400 g Mandelmasse
  • 50 g gehackte, geröstete Madeln
  • 2 TL Vanillezucker
  • 80 ml Milch
  • 1 EL Mandellikör

Zusätzlich:

  • 500 ml Sahne
  • Puderzucker

Die kalte Milch, Hefe, Zucker, Kardamon mit dem ersten Teil Mehl bei geringer Mixergeschwindigkeit ca. 5-10 Min. mischen. Den Teig ca. 20-30 Minuten in der Schüssel unter einem Tuch zum Gehen ruhen lassen. Dann die restlichen Zutaten hinzugeben und bei mittlerer Geschwindigkeit ca. 10 Min. rühren bis der Teig an der Oberfläche glänzig wird und sich leicht von den Kanten löst. Den Teig nochmal 20-30 Min. unter dem Tuch ruhen lassen. Danach den Teig schliesslich in kleinere Stücke á 50 g teilen, diese zu Kugeln formen und auf einer Platte mit Backpapier ca. 1,5 Stunden gehen lassen, bis sie die doppelte Größe erreicht haben. Auf der mittleren Schiene im Backofen ca. 6-8 Min. bei 200 °C backen bis die Oberfläche goldbraun ist.

Alle Zutaten für die Mandelfüllung außer der Milch zu einer gleichmäßigen Masse mischen. Die Milch peu á peu dazugeben und alles zu einer ausgewogenen Masse rühren. Wenn die Kugeln abgekühlt sind einen Deckel abschneiden und erst die Mandelfüllung und schliesslich die Schlagsahne einsprühen. Den Deckel schliesslich auf die Sahne legen und das Ganze mit Puderzucker bestreuen.

 

 

Lucia im Schwedenhaus

Lucia-2014 10Dieses Jahr gibt es ihn wieder, den lebendigen Adventskalender bei uns im Ort. Und passend zum 13. Dezember erschien Sankta Lucia im weißen Gewand und mit ihrer Lichterkrone nicht nur in Schweden sondern auch bei uns am Schwedenhaus vor knapp 80 Zuschauern. Klar, dürfen da Glögg, Lussekatter und Pepparkakor nicht fehlen.

Sankta Lucia ist ursprünglich eine Heilige aus Sizilien, die im 3. Jhdt. nach Christus dort den Märtyrertod starb. Verfolgten Christen brachte sie in die Katakomben Lebensmittel und um beide Hände zum Tragen freizuhaben, ging sie mit einer Krone aus brennenden Kerzen auf dem Kopf in die dunklen Gänge.

Die Sage von Lucia brachten die Wikinger von ihren Fahrten mit nach Norden und dort verbreitete sich die Geschichte im Laufe der Jahrhunderte im ganzen Land. Als an einem 13. Dezember während einer großen Hungersnot ein vollbeladenes Schiff am Strand des Vänersees anlegte, schöpften die Bewohner große Hoffnung. Denn an Bord stand eine Frau, die jener frommen Lucia aus Sizilien ziemlich ähnlich sah mit ihrem langen weißen Kleid und dem Strahlenkranz rund um das erhobene Haupt.
In Schweden, dem mysthischen Land der Wichtel und Trolle, dauerte es dennoch bis zum 18. Jahrhundert, bis der Lucia Tag seinen fixen Platz in der Adventzeit fand. Im letzten Jahrhundert eroberte der Lucia Brauch ganz Schweden und wird seit 1927 allerorts gefeiert.

Hier einige Impressionen:

Lichterkönigin soll Licht in die längste Nacht des Jahres bringen

Lucia-2014 10Am Samstag ist wieder ihr großer Tag. Lucia, die Lichterkönigin, kommt am frühen Morgen in viele Kirchen und heim zu vielen Familien – und schafft es sogar, einen eigenen Progammplatz im schwedischen Fernsehen zu ergattern. Überall in Schweden sind junge Mädchen in weißen Gewändern, einem roten Band um die Taille, einer Lichterkrone auf dem Kopf und einer Kerze in der Hand singend unterwegs. In der Familie spielt traditionell die älteste Tochter die „Sankta Lucia“. In ihrem Gefolge eine Schar von Jungfern mit glitzernden Armreifen und Sternenknaben, die spitze Hüte mit  goldenen Sternen tragen. Den Schluss der Prozession bilden Wichtel, alle zusammen wollen die dunkle Nacht im Norden Europas mit ihrem Licht aufhellen.

Neben den Kerzen und weißen Gewänder gehört zu einem richtigen Lucia-Fest das Singen von Lucia- und Weihnachtsliedern und natürlich die Lussekatter, die Lusse- oder auch Teufelskatzen, ein Safrangebäck mit Rosinen. Das wichtigste Lied ist die schwedische Variante von „Santa Lucia“, das bei uns eher in der italienischen Variante bekannt ist. (mehr zu Lucia)

Zu uns ins Schwedenhaus kommt am Lucia am Samstag abend um 18.00 Uhr im Rahmen des lebendigen Adventskalenders.

Schwedischer Glögg – selbst gemacht

Glögg – so heisst der schwedische Glühwein, wird oft mit Mandeln und Rosinen im Glas getrunken.
Wer schwedischen Glühwein nicht gerade bei IKEA oder online kaufen möchte, der kann mit diesem Rezept von Charlotte von saltagrodan.de seinen eigenen Glögg zaubern:
Rezept für schwedischen Glögg:

  • Zwei Zimtstangen,
  • 12 ganze Nelken,
  • 2 daumennagelgroße Stücke Ingwer,
  • 1 Tl. Kardamom und
  • 2 dl Rosinen
  • 2-3 dl (200 – 300 ml) Weinbrand

Die Zutaten mit Weinbrand aufgiessen und zugedeckt vier Tage stehen lassen.

Nach den vier Tagen werden die Gewürze abgesiebt und zwei Flaschen Rotwein zusammen mit dem Weinbrand und 2 dl Zucker vorsichtig erhitzt. Es soll nicht kochen, der Zucker muss sich aber aufgelöst haben. Entweder gleich trinken mit Rosinen und Mandeln – oder in Flaschen abfüllen und bei Bedarf servieren.
Der Glögg in Flaschen hält sich ca. 3 Monate lang. 
 
Prost!
Charlotte

Auf den Spuren August Strindbergs

Die deutsch-schwedische Gesellschaft Heidelberg lädt ein:

MUSIKALISCHE LESUNG: AUGUST STRINDBERG
Fr.
 9. November um 19.30 h im Stadtgarten Heidelberg.

Foto: DSG-HD

Schweden begeht 2012 das Strindberg-Jahr anlässlich des 100. Todestages des großen schwedischen Schriftstellers August Strindberg. Das literarische Schaffen Strindbergs lebt. Überall in der Welt werden seine Stücke gespielt, seine Schriften gelesen, sein Leben und seine Werke kritisch betrachtet.

Auch in der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft werden wir August Strindberg Aufmerksamkeit schenken: In Zusammenarbeit mit dem Schwedischen Institut in Stockholm und der Schwedischen Sektion am Zentralen Sprachlabor der Universität Heidelberg laden wir herzlich zu einer musikalischen Lesung in deutscher und schwedischer Sprache ein. Bei einem guten Glas Wein und mediterraner Küche werden wir in der angenehmen Athmosphere vom Stadtgarten Heidelberg ausgewählte Stücke aus Strindbergs Dramen genießen, vorgetragen vom Regisseur Leif Olsson und untermalt mit schwedischer Musik am Flügel vom Konzertpianist Lars Hägglund.

Anmeldung bis 1. Nov. bei Agneta Baumer:  agneta.baumer@web.de