Die große Elchwanderung 2024

Foto: Den stora älgvandringen. svt.se
Bild: svtplay.se

Auch in diesem Jahr überträgt der schwedische Fernsehsender SVT live die große Elchwanderung in Kullberg außerhalb von Junsele in der Provinz Ångermansländ als Slow-TV-Sendung. Die Kameras folgen dabei der tausendjährigen Wanderung der Elche hin zu den futterreichen Sommerweideflächen. Dabei überqueren sie auf ihrer Wanderung den Fluß Ångermanälven. Die Wanderung wird täglich vom 22. April 0:00 Uhr bis zum 9. Mai 23:00 Uhr auf svtplay.se, der Online-Plattform des Senders, übertragen und ist auch ohne VPN-Zugang weltweit zu sehen. Am Abend werden die Highlight des Tages zusammengefasst für alle, die tagsüber nicht soviel Zeit zum Wildtier-Beobachten haben.

Spezialsendungen:
In drei speziellen Abschnitten erzählt SVT die 6-jährige Geschichte, die hinter der Elchwanderung steht, trifft den amerikanischen Fan Pinkie, der die Elche in einem Herr-der-Ringe-Kunstwerk integriert hat und den Briten Michael, der eine einmalige Gitarre gebaut hat, inspieriert durch die Slow-TV-Programmelche.

Die Elchwanderung bei RTL+:
Auch Deutschland soll in den Genuß der Elchwanderung kommen. Auf der Streamingplattform von RTL+ können die Elche ebenfalls verfolgt werden.

Elchchat:
Wie in den letzten Jahren sind verschiedene Experten und Forscher mit am Start und begleiten im Chat die Wanderung, beantworten Fragen etc.

Extrakameras:
Der Zuschauer kann zur regulären Übertragung auch zusätzlich vier weitere Kameras in seinem Kontrollraum auf einem zweiten Monitor anzeigen lassen. Insgesamt sind 30 Kameras vor Ort eingerichtet, um die große Elchwanderung visuell zu begleiten.

Foto: svtplay.se

Inzwischen ist die Sendung, die ihren Start 2019 hatte, ein großer Erfolg in Schweden. Und die Slow-TV-Elche haben sogar einen eigenen Song bekommen.

Also, wer Zeit und Muße hat und einen gemütlichen Sessel: Viel Spaß beim Elch-Schauen!               

Kleiner Roadtrip südlich von Västervik

Heute laden wir euch zu einer kleinen Rundtour durch die Schärenlandschaft südlich von Västervik ein.

Östra Skälö

Östra Skälö

Unser Ausflug startet inÖstra Skälö, mitten im Schären-Paradies südlich von Västervik. Bereits im Ort Skaftet trifft man auf die Meeresbucht, die „havsvik“. Weiter geht es entlang einer langen Landzunge raus in den Schärengarten. Bei Äskestock fährt man durch einen Buchenwald, bis sich schließlich eine Ferienhaus-Ansiedlung ausbreitet. Schnell haben wir jetzt Östra Skälö erreicht, hier endet der Weg in einem Hafen für kleine Boote. Direkt an der Kante zum Wasser liegt das Restaurant Östra Skälö, das für den kleinen und großen Hunger mit Leckereien aufwartet. Die Preise sind etwas gehobener, dafür das Essen aber phantastisch. Dazu kommt dann noch die Lage. Herrlich! Am Steg unterhalb des Restaurants zischen kleine Fische durchs Wasser und das eine oder andere Boot fährt draußen am Sund vorbei oder legt zu einer kleinen Kaffeepause an.

Blankaholm

Blankaholm

Ein Stück weiter schlängelt sich kleiner Weg nach Blankaholm. Blankaholm ist ein kleines, charmantes Dorf, das für Segler einen Gästehafen mit gutem Service vorhält. Direkt am Hafen besteht die Möglichkeit, eine „fikapaus“, eine Kaffeepause einzulegen. Am Dorfplatz liegt ein Gasthaus, ein Hotel und Restaurant sowie ein Landhandel, in dem der Kassierer sogar Saarländisch spricht.

Solstadsström

Solstadsström

Von Blankaholm aus geht es weiter nach Solstadström, eine verschlafene kleine Idylle in Richtung Oskarshamn. Hier am kleinen Fluß ist es ungewöhnlich schön der raus ins Meer fließt. Spannend ist die Hängebrücke am Ortsausgang, die zwar nirgendswohin führt, die Überquerung eher etwas für Mutige ist.

Gladhammars Gruvor

Auf der Straße Richtung Ankarsrum machen wir einen kleinen Abstecher zu den Gruben von Gladhammar. Hier wurde bereits im 12. Jahrhundert nach Erz gegraben und die Gruben gehören zu den ältesten in Schweden. In verschiedenen Epochen wurde Eisenerz, Kupfer und Kobolt zu Tage gefördert. Das Kobolt-Vorkommen war das größte im ganzen Land. Vor zehn Jahren wurde eine Sanierung des Umweltproblems in Angriff

Gladhammars gruvor

genommen, das durch das jahrhundertlange Betreiben der Gruben verursacht wurde. Die Überbleibsel des Grubenbetriebs scheiden Metalle und Gifte aus, die die Wasserversorgung der Gegend und schließlich auch das Meer beeinträchtigte. Jetzt hat man sich dem giftigen Abfall angenommen und die Situation für die Umwelt entsprechend verbessert. Vor Ort sie man noch gut die Grubenlöcher, die sich in die Tiefe des Berges bohren, der Zugang ist inzwischen mit einem Zaun abgesperrt und gesichert.

Tjursbosjön

Übrigens noch ein Spoiler für alle Geocache-Jäger: Irgendwo hier ist ein Tradi versteckt.

Direkt unterhalb der Gruben lädt ein idyllischer Badeplatz am Tjursbosjön zur Lieblingsbeschäftigung der Schweden im Sommer ein: Bada-Baden!!!

Entdeckungstour in Småland

Ferienzeit ist Reisezeit. Bei den aktuellen sommerlichen Temperaturen zieht es nicht jeden gen Süden, zumal der Norden auch mit angenehm warmen Temperaturen in diesem Jahr aufwartet.

Nils auf Entdeckungsreise in Småland

Wir sind in diesem Jahr mit dem 8-jährigen Nils als Tester in Sachen Familientauglichkeit in Småland unterwegs. Genauer gesagt im nördlichen Småland, wo Schweden so typisch schwedisch ist, wie wir es von Astrid Lindgren & Co. kennen.

Herzlich Willkommen auf unserer Entdeckungsreise mit Tipps und Ideen rund um einen familienfreundlichen Urlaub im hohen Norden.

Glad Lucia till alla

Am 13. Dezember feiert man in Schweden Lucia, die Lichterkönigin. Die kommt ursprünglich aus Sizilien und wird von der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt. In Schweden wurde Lucia zur Lichterkönigin, die die Dunkelheit erhellen und alle bösen Geister vertreiben sollte, an die man damals noch immer glaubte. Später wurde das Lucia-Fest dann zu einem großen nationalen Fest. Als Schweden im 16. Jahrhundert protestantisch wurde behielt man Sankta Lucia, inzwischen feiert man Lucia natürlich etwas anders. Den ersten offiziellen Lucia-Zug gab es 1927 in Stockholm. Die Tageszeitung Stockholms

Dagblad lobte einen Lucia-Wettbewerb aus bei dem die Leser die Wahl hatten, wer Miss Lucia wird. Diese Tradition gibt es bis heute. Lucia feiert man natürlich nicht nur in Schulen, Kirchen, Vereinen & Co, sondern auch zuhause und ist im Prinzip die weibliche Antwort auf Sankt Nikolaus…. Zu Essen gibt es übrigens Lussekatter – ungefähr übersetzt Lucia-Katzen, bestehend aus Hefeteig, Rosinen und vor allem Safran …

Von wilden Erdbeeren und zahmen Elchen

Fettnäppchenführer-Schweden

Foto: CONBOOK | J. v.d. Schaaf

Werbung, unbeauftragt! *

Fettnäpfchenführer Schweden von Cornelia Lohs

Sie ticken anders, die Schweden. Nicht nur in Zeiten von Corona gehen Sie ihren eigenen  Sonderweg, die eigene Freiheit und Selbstbestimmung sind für die Einwohner des Landes im hohen Norden Europas ein wichtiges Gut. Dabei würde man auf den ersten Blick eher denken, dass die schwedische Kultur sehr stark der deutschen ähnelt. Erstere hat sich inzwischen schon stark in Deutschland etabliert und ihren Einfluss in unserer Kultur hinterlassen. Welches Kind kennt nicht Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga oder Nils Holgersson, und so mancher feiert bei einem schwedischen Möbelhaus mit 4 Buchstaben gerne mal mit bei einem traditionellen, schwedischen Midsommar, einer Kräftskiva oder beim Julfest. Kaum eine Woche, in der nicht ein schwedischer Krimi über den deutschen Bildschirm flimmert. Und in der Hektik des Alltags träumt man sich gerne mal weg in das Land mit den falun-roten Häuser und einer endlos weiten Natur, in der sich Fuchs, Hase und Elch Gute-Nacht sagen. In ein Land und eine Landschaft, in der man sich wunderbar vom Stress des Alltags erholen kann, sei es zu Wasser oder Land.
Lagom – gerade richtig, nicht zu viel oder zu wenig – dieser schwedische  Ausdruck beschreibt das typische schwedische Lebensgefühl. Doch befindet man sich schließlich im Land der tausend Seen, bleibt die Gefahr potentieller Fettnäpfchen nicht aus, gerade weil die deutsche Kultur der schwedischen vermeintlich so ähnlich ist.Um hierfür gewappnet gut zu sein,  gibt es jetzt die Lösung: Der „Fettnäpfchenführer Schweden“ von Cornelia Lohs, erschienen beim Conbook-Verlag.
Auf 256 Seiten beschäftigt sich die Heidelberger Autorin sehr unterhaltsam und fundiert mit möglichen kulturellen Fallen. Dabei führt die versierte Schwedenkennerin den interessierten Leser mit Hilfe der  deutsche Studentin Katharina durch zahlreiche Situationen im schwedischen Lebensalltag und zeigt die vielen kulturellen  und sozialen Fettnäpfchen auf, die überall lauern. Mal landet die Protagonistin Katharina auf der falschen Toilette oder fällt im Restaurant unangenehm auf, kämpft mit Bargeld oder muss feststellen, dass Wein und Hochprozentiges nicht einfach so im Supermarkt zu finden ist. Sie entdeckt, was beim Allemansrätt erlaubt ist und wie unterschiedlich die schwedische im Vergleich zur deutschen Etikette sein kann, wo man den Schweden schnell zu nahe kommt oder sie gar brüskiert. Aber auch ein kleiner Sprachkurs ist im Buch eingearbeitet und der Leser lernt, dass man im Schwedischen die beliebten köttbullar mit „sch“ ausspricht und das schwedische Wort fika nichts Anzügliches beinhaltet, sondern lediglich die beliebte Kaffeepause beschreibt. Am Ende der kulturellen Lesereise durch das Land der Trolle und Elche sind Katharina und der Leser – auch dank der zahlreichen Hintergrundinformationen zu Land und Leute –  um einiges klüger und schlauer, ohne dabei zum neunmalklugen Besserwisser zu werden. Der ist Schweden außerdem verpönt.Der Fettnäpfchenführer Schweden von Cornelia Lohs ist ein gut gelungenes und sorgfältig recherchiertes Büchlein, das in keinem Bücherschrank fehlen sollte. Die Autorin erfasst bzw. thematisiert in ihrem Werk fast alle Bereiche des schwedischen Lebensalltags und beschreibt diesen sehr unterhaltsam aber nicht ausufernd und mit großem Sachverstand. Dabei fasst sie am Ende des jeweiligen Kapitels noch einmal kurz zusammen, was Protagonistin Katharina alles falsch gemacht hat. Beim Lesen der Geschichten ihrer Hauptfigur merkt man direkt, mit wieviel Spaß sich Cornelia Lohs mit der schwedischen Kultur und den Schweden beschäftigt und auseinandergesetzt hat. Fast meint man, ihr Schmunzeln beim Schreiben der Erlebnisse ihrer Protagonistin vor dem inneren Auge zu sehen. Alle Kapitel und die darin beschriebenen Geschichten sind in sich abgeschlossen. Der Leser muss sich daher beim Lesen nicht unbedingt an die vorgegebene Reihenfolge halten sondern kann sich auch problemlos ganz nach eigenem Gusto durch das Buch und seine Kapitel bewegen. Gut gelungen sind auch die letzten Seiten des Fettnäpfchenführers, in denen neben einem Schwedenglossar noch einmal die zehn wichtigen Dinge zusammengefasst werden, die man in Schweden getan haben muss, aber auch die zehn Dinge, mit denen man sich sicherlich in Schweden als Deutscher blamiert. Denn sie ticken manchmal schon anders, die Schweden, auch wenn sie oft den Deutschen und ihrer Kultur ähnlich scheinen.

Unser Prädikat: Besonders empfehlenswert –  nicht nur für Schwedenreisende!

Fettnäpfchenführer Schweden: Wilde Erdbeeren und zahme Elche
von Cornelia Lohs

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten

Verlag:CONBOOK
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3958892574
ISBN-13: 978-3958892576
Preis:
12,95 €